Farm-Mini-RPG

"Kein Ding.", lächelte Shiba und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen einen Stein.
"Und meine Belohnung?" Da war das Grinsen wieder!
"Wie wärs mit einem Kuss?" Und schooon wurde es wieder breiter!

Hiro verdrehte die Augen und gab ihm plötzlich einen Kuss auf die Wange.
Das war für ihre Verhältnisse schon großzügig.
Dann schaute sie auf die langsam eindösende Henne und wurde rot.
Er roch gut...

"Wow!" Shiba lachte auf und sah ihr tief in die Augen.
"Hätte ich jetzt nicht gedacht." Das hatte er wirklich nicht. Er hatte mit irgendeinem blöden, schnippischen Kommentar gerechnet, doch stattdessen sowas. Richig süß.
Und rot wurde sie auch noch. Nur wegen so einem kleinen Küsschen auf die Wange. Langsam fand Shiba sie wirklich richtig putzig!

Hiro wurde noch roter und wich seinem Blick aus.
"G-Glaub jetzt nicht, dass ich dich mag, oder so...", murmelte sie leise, doch man merkte, dass sie es nicht so meinte.
Candy war jetzt eingeschlafen und Hiro starrte sie eine Weile an.
Was sollte sie jetzt mit der Henne machen?

"Natüüürlich nicht.", grinste Shiba mit sarkastischem Unterton.
"Was wirst du jetzt mit der Henne machen?", fragte er und starrte zu dem Tier herüber.
"Hier kann sie schlecht bleiben." Sehr schlaue Erkenntnis.
"Und bei dir wohl auch nicht..." Er seufzte.

Hiro ließ die Schultern hängen.
"Ich weiß es nicht."
Sie hatte wirklich keine Ahnung...
Traurig ließ sie sich auf den Boden sacken und lehnte sich mit dem Rücken gegen einen großen Stein.
Sie hatte ihr Häschen zuhause gelassen...

"Hm..." Shiba blickte in den blauen Himmel.
Heute war wirklich ausgesprochen schönes Wetter.
Nur leider konnte er Hiroki nicht helfen, denn er war mehr oder weniger ein Straßenkind. Seine Eltern waren ständig beschäftigt und froh wenn er sich verzog. Wenn er dort schlief, tat er das im Pferdestall. Roch nicht besonders angenehm, aber er verstand sich gut mit den Tieren!
Ein Huhn konnte dort beim besten Willen nicht leben! Sie besaßen nämlich nur massig Pferde!
"Hast du Freunde bei denen es wohnen kann?" Wie dämlich hörte sich denn das an?!

Hiroki senkte den Blick.
"M-Mein Bruder erlaubt mir keine Freundschaften. Er meint, dass ich damit nur vom rechten Weg abkomme."
Sie wurde traurig.
"Ich weiß wirklich nicht, was ich mit Candy-chan machen soll.."

"Dein Bruder ist ein verdammtes Arschloch!", stellte Shiba knurrend fest.
"Welcher Idiot schlägt schon seine Schwester?" Er hatte es herausgefunden. Naja, eigentlich war es ziemlich offensichtlich gewesen.
"Ganz ehrlich...", hängte er noch hinten dran und ritzte mit einem Kieselstein irgendetwas in den großen Felsen.

"Er ist kein Arschloch!" Mit trübem Blick starrte sie auf ihre nackten Füße und die Tränen der letzten Jahre kamen hoch.
"Er will nur mein bestes! Damit ich nicht auch irgendwann Fischer werden muss und für wenig Geld viel arbeiten muss.. Er meint es doch gut mit mir..."
Ihre Schultern zitterten.
"Auch wenn er mich hin und wieder schlagen muss..."
Eine Träne tropfte auf das weiche Gefieder Candys.

"Glaubst du wirklich, dass das gut für dich ist?" Shiba lachte auf und seufzte direkt danach.
"Ohne einen einzigen Freund wirst du nie erfolgreich. Und wenn er dich ständig schlägt wird deine Chance auf eine gute Zukunft auch nicht größer. Du wirst dich nur ständig dazu zwingen gut zu sein! Damit dein Bruder dich nicht schlägt. Leb doch einfach so wie du willst! Es ist dein Leben und nicht das deines Bruders." Er kannte sich damit aus. Sein Vater wollte auch ständig, dass er hart arbeitet und viel mit den Pferden trainiert. Er sollte ein starker Ritter werden, dabei hatte Shiba völlig andere Interessen. Und nach einer klaren Ansage und vielen Schlägen seines Vaters, durfte er endlich selber bestimmen. Allerdings verlor er die Liebe seines eigennen Vaters!

Sie wischte sich die Tränen mit dem Hnadrücken von der Wange.
"Er ist mein Bruder. Ich will ihn nicht entäuschen..."
Candy schüttelte sich und riss sich los, während sie eine Weile umherhüpfte und pickte.
"Außerdem hätte ich gar keine Chance. Mein Bruder lässt nicht locker, bis ich tue, was er sagt."

"Genau davon rede ich. Du willst ihn nicht enttäuschen und tust deshalb alles was er sagt! Wahrscheinlich hast du nicht mal versucht deinen Willen durchzusetzen. Manchmal muss man die Furcht überwinden um zu seinem Ziel zu gelangen. Es schmerzt, aber danach fühlt man sich besser. Freier!" Shiba schob ein Stück seiner Jacke hoch und präsentierte eine ziemlich heftige Narbe. "Ich spreche aus Erfahrung!"

Hiro riss die Augen auf und eine weitere Ladung Tränen kam hoch.
Vorsichtig streckte sie die Hand aus und berührte die Narbe wie ein verschrecktes Kind mit den Fingerspitzen.
"I-Ich werde es versuchen..."
Es hatte eh keinen Sinn. Würde nur weitere SChläge bedeuten, aber kein Resultat.

Shiba schloss die Jacke wieder und seufzte zum dreißigtausendsten Mal.
"Tu das! Einen Versuch ist es wert..." Er empfahl gerade einem kleinen, schwachen Mädchen ihrem Bruder eine Ansage zu machen, wofür sie nur ins Grab geprügelt werden würde?! Cool...Äh- das war echt nicht sehr freundlich. Er würde ihr ja helfen, aber das würde die Sache wohl nur noch schlimmer machen.
(ich dusch eben.. bin in 30 sekunden wieder da)

(ok xDD)
cool? xDD typisch du ^___^


Hiro fühlte sich seltsam hilflos und machte sich klein.
Candy legte ein Ei.
Sie fragte sich, ob es befruchtet war, oder nicht.
In sich zusammengesackt schaute sie zu Shiba hinüber.
Er wirkte so seltsam mutmachend und erotisch. Äh. Gutaussehend. Ja, er wirkte gutaussehend und ich schreibe mal wieder nur Scheiße.

Shiba nahm das Ei und klopfte leicht dagegen. "Ist ein Küken drin.", stellte er mit einem Lächeln im Gesicht fest und reichte es Hiroki. Wieder starrte er in den Himmel. Es war Mittagszeit. "Äh, musst du nicht langsam nach Hause?" Plötzlich hörte man von weit weg einen Gewehrschuss. Einige Vögel flatterten hektisch aus den Bäumen hervor. Joja stand genau über Shiba auf einem Stein. "Shit!", murmelte dieser. Und zu allem Überfluss hatte Joja auch noch ein Gewehr. Anscheinend hatte er Hiroki gesucht!

Hiro riss panisch die Augen auf und versteckte das Ei schnell unter ein paar Blättern.
"Du solltest doch Äpfel pflücken..." Joja schaute sie schon fast(!), aber nur fast(!) enttäuscht an und verpasste ihr ein schallende Ohrfeige, sodass sie wieder zu Boden knickte. Joja drehte sich bedrohlich langsam zu Shiba um.
"Ich habe dir gesagt, dass du dich von ihr fernhalten sollst, wertloser Müll..."

Shiba verschlag diese plötzliche Überraschung die Sprache. Nicht im positiven Sinne!
Er drückte sich an den Felsen. "Was soll das?!", fragte er leicht panisch.
"Wieso tust du deiner Schwester so etwas an?! War deine Kindheit so frustrierend? Soll Hiroko dasselbe durchmachen oder wie? Ich wollte ihr lediglich helfen ihr geliebtes Huhn wiederzubekommen!" Shibas Stimme bebte beim Sprechen.

"Du sollst dich aus ihrem Leben raushalten."
Joja richtete das Gewehr auf ihn und zielte mit dem Lauf auf Shibas Brust.
"Aber da du das anscheinend nicht verstehst..."
Ruhig entlud er es.
"... bleibt mir nichts anderes übrig..."
Er grinste.
"... als dieses Schauspiel zu beenden."
Hiroki riss panisch die Augen auf.
"Nii-sama... Hör auf!"

"He-hey!" Shibas Atem stockte und er presste sich mit panischem Gesichtsausdruck noch näher an den Flesen.
"Lass den Scheiss! Was soll das?!", stotterte er und riss die Augen auf.
Oh mist! Das er so weit ging hatte Shiba nicht gewusst!
"Leg das Teil weg!!!"

Joja schloss ein Auge und legte den Finger auf den Lauf.
Er drückte ab und ein Knall ertönte.
Erschrocken wirbelte Hiroki zu Shiba herum. Er war unverletzt.
Joja lachte humorlos auf.
"Meinst du wirklich, ich würde dich abknallen? Ich könnte und würde mich nichtmal strafbar machen."
Der schwarzhaarige packte Hiro am Arm.
"Komm." Er drehte sich zu Shiba um.
"Du weißt jetzt, dass ich ein Gewehr habe und in Zukunft werde ich nicht scheuen, es zu benutzen. Lass- meine- Schwester- in- Ruhe."

Shibas Herz blieb für einen Augenblick stehen. Er riss noch weiter die Augen auf und biss die Zähne aufeinander. Seine Beine zitterten und er sackte zu Boden, sodass er auf seinen fünf Buchstaben saß. Mit verzerrtem Gesicht sah er Hiroki und Joja hinterher.
Das war wirklich ein Schock fürs ganze Leben!
Aber was hatte es zu bedeuten, dass er sich nicht strafbar machen konte (frage ich mich auch...)
Er nickte abrupt (?) und krallte seine Hände in die Erde. Langsam drehte er den Kopf zur Seite. Der Stein dicht neben ihm war völlig beschädigt.
"Oh mein Gott..." Erst als Joja und Hiroki weg waren, konnte Shiba sich wieder einigermaßen von der Stelle rühren. Das Huhn stand gackernd vor ihm und versuchte Hiroki hinterher zuflattern. Doch sie war bereits außer Sichtweite...

(Damals hat mans mit Strafbarkeit nicht so genau genommen, die kleinen Bürger haben sich gegenseitig umgebracht und das war denen egal, hauptsache man hat nicht geklaut XD)

Hiroki würde brutal von ihrem Bruder am Arm gepackt und in Richtung Hof gezogen.
Ängstlich und zittrig schaute sie zu ihm hoch doch er schaute nur mit starrem Blick nach vorne und bahnte sich seinen Weg. Kaum waren sie auf dem Farmgelände angekommen, stieß er sie ins Farmhaus, zog sie in sein Zimmer die Treppe hinauf und holte seinen Stock.
"Hinknien."
Hiro zog sich das Kleid über den Kopf und kniete sich mit Händen und Knien hin.
Zitternd wartete sie auf die Schmerzen und kniff die Augen zusammen.

(achso x'D thx!)

Shiba nahm die Henne auf den Arm und sah in ihre braunen Kulleraugen.
"Anscheinend musst du noch etwas länger warten...", flüsterte er traurig und setzte das flauschige Tier wieder ab. Bis Joja mal wieder auf Jagd ging oder ähnliches würde er sich von Hiroki fernhalten. Aber die Henne musste versorgt werden! Das würde Shiba wohl oder übel übernehmen.
Er kletterte zurück und stand zögernd vor dem Zaun der Fujiokas (oder so). Wie würde er jetzt vorgehen? Er wollte ja nicht zu Hiroki! Sondern nuuur in den Hühnerstall. Er tapste geduckt an den Fenstern vorbei, doch von drinnen hörte er ein bedrohliches "Hinknien.". Ganz klar Jojas Stimme! Was hatte dieser Idiot nur vor? Er wagte einen Blick ins Zimmer und traute seinen Augen nicht. Joja holte mit einer Stange (xD) aus. Hiroki kniete zitternd vor ihm. Halb nackt.
Shiba duckte sich schnell wieder. Hektisch sah er sich um und da war seine Rettung! Shiba hob einen Stein auf und hatte Glück, dass es damals noch keine Scheiben gab. Er warf den Stein mit voller Wucht gegen Jojas Kopf und traf sogar! Joja drehte sich zu ihm um, fiel dann aber mit einer blutenden Stirn in Ohnmacht.
Shiba starrte den ohnmächtigen Joja an und erstarrte.